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Skiffle Heutzutage - persönliche
Erfahrungsberichte
Die Steam Skiffle Gang 2008 in Schweden
oder : wenn einer eine Reise tut ...
... dann kann er was erleben ! So
erging es auch der „Steam Skiffle Gang“ aus Hamburg,
die vom 20. bis 27. August in Südschweden weilte, um
sozusagen das Angenehme mit dem noch Angenehmeren zu
verbinden: einige Tage Ausspannen und dabei auch zwei
Auftritte zu absolvieren war geplant.
Wir lebten im Ferienhaus unseres
Banjospielers, der vor einigen Jahren in dem Ort
Stockaryd dieses Häuschen günstig erwerben konnte und
dort viele Freunde und Bekannte hat. Stockaryd liegt
in der südschwedischen Region Smaland, einer Gegend
mit Wäldern und vielen kleineren und grösseren Seen –
ideal zum Angeln und Ausspannen.
Am 20. August trafen sich 5 Musiker der Steam Skiffle
Gang dort und begannen mit intensivem Üben. Denn am
Freitag war ein Gig auf einer winzigen Insel in einem
der Seen angesagt – sozusagen „unplugged“ - und
Samstag ein Konzert in einem Saal in dem Ort. Dabei
war uns allerdings nicht so ganz klar, daß es sich
dabei um den Saal der örtlichen Guttempler – Gruppe
handelte. Der Freitagsgig war locker und sehr
stimmunsvoll, so daß dem Samstag erwartungsvoll
entgegengesehen wurde.
Samstag vormittag konnten wir in aller
Ruhe in jenem Saal aufbauen und soundcheck
machen. Danach luden uns schwedische
Freunde zu einem ausgedehnten Krebsessen ein: sie
brachten selbstgefangene Krebse mit,die lecker
zubereitet waren und wir
stellten die Beilagen und die
notwendigen „Lebenswässerchen“ (Aqua vits und so ...).
Auch reichlich Bier aus Tyskland hatten
wir auf den Tisch gebracht, sehr zur Freude unserer
schwedischen Bekannten... .
Schon am Freitag wurden wir von einer
Reporterin der regionalen Zeitung interviewt und
fotografiert, die Samstagsausgabe brachte dann den
Artikel mit Foto der „tysk skiffelgroup“(!). Skiffle
ist dort ziemlich unbekannt, allerdings gab es den
einen oder anderen älteren Herren, der sich noch an
die schwedische Robban´s Skiffle Group oder an die
Woodpecker Skiffle Group aus Schweden erinnerten und
einer der Konzertbesucher brachte abends sogar stolz
seine Skifflesingles aus den 50ern mit und zeigte sie
uns.
So waren wir ebenso gespannt auf das
Konzert wie die zahlreichen Zuhörer, die am Samstag
Abend den Saal komplett füllten und an den Tischen an
ihren alkoholfreien Drinks nippten. Und dann der
Hammer: ein Herr der Antialkoholliga, gleichzeitig
offenbar der Hausherr, bat zu Anfang um „3 Minuten
Gehör“. Was folgte, war eine ca. 15 minütige,
flammende Predigt gegen den Teufel Alkohol, in der
Himmel und Hölle beschworen wurden, um den
versammelten „Sündern“ den Alkohol als Grundübel der
Menschheit darzustellen. Wir standen schon spielbereit
auf der Bühne hinter dem „Missionar“, lächelten
dämlich, hatten die Instrumente im Anschlag und
verstanden ... nix!
An den sich verfinsternden Mienen
unserer schwedischen Freunde im Publikum ahnten wir
aber, was da lief. Und damit war die Stimmung des
Publikums dahin.
Nach den ersten Titeln war es recht
ruhig, man lauschte gesittet den Stücken, die wir
englisch ansagten, Erst als wir einen langen zweiten
set spielten und unser Banjo – spieler einige Worte
auf Schwedisch ans Publikum richtete, taute dieses
merklich auf, und im 3. Set ging es los: Lächeln,
Fingerschnippsen, Mitwippen - und dann wurde sogar die
Fläche vor der Bühne zur Tanzfläche. Man tanzte
überwiegend barfuss, die Schuhe wurden kurzerhand
abgestreift und flogen in die Saalecken !!
Doch dann der nächste Schock. Uns wurde
vom Hausherrn mitgeteilt, daß um 21 Uhr (!) die
Veranstaltungen in diesem Hause aufhören müssen. Also
mussten wir, gerade warmgespielt, schon wieder
aufhören, was auch das tanzende und mitsingende
Publikum noch wütender auf diesen Herrn und sein
Verhalten machte. Aber die Schweden sind echt dufte:
statt sich jetzt aus Enttäuschung über diesen Verlauf
ihrem Ärger hinzugeben, kamen ganz
viele von ihnen zu uns, trösteten sich und uns und
bedankten sich für die tolle Musik, die begeistert
aufgenommen wurde, auch weil man danach so fein tanzen
könne.: sie tanzen sehr gern. Und schon schmiedeten
sie Pläne für das nächste Jahr mit uns. Diese Musik
gehöre unbedingt in den Pub im Nachbarort, wo man dazu
auch mal ein Bier nehmen könne, „um besser und lauter
mitzusingen“.
Außerdem wäre doch der Bluesclub in der
20 km entfernten Stadt Sävsjö ein geeigneter
Auftrittsort. Also wurde beschlossen, das für nächstes
Jahr zu organisieren und uns das Versprechen
abgenommen, unbedingt wiederzukommen.
Wir waren gerührt von dieser
Herzlichkeit und es fiel uns nicht schwer, zuzusagen.
Nächstes Mal werden wir aber auf die Plakate und in
die Zeitung setzen, dass Skiffle auch tanzbar ist –
denn das wussten viele der Zuhörer nicht und hatten
sich auf ein Konzert, sitzend anzuhören im feinen
Zwirn, eingestellt. Und das sei bei dieser Musik, die
so in die Beine gehe, das Verkehrte. Recht haben sie !

Unser Fazit dieser Erlebnisse ist klar:
wir kommen wieder und werden aus unseren Versäumnissen
gelernt haben, denn das sind wir unseren neuen
Freunden und Fans in Smaland schuldig. Auf ein Neues
im nächsten Jahr und : tack sa mycket, Stockaryd !
Rolf Depping (tvättbreda / Waschbrett),
im Namen der Steam Skiffle Gang, Hamburg
Und hier ein (01/2005) Beitrag von Rolf Depping , Schenefeld bei
Hamburg (Waschbrettspieler bei der Steam Skiffle
Gang)
Ursprünglich geschrieben zu Holger Lührig ´s „Skiffle historisch
gesehen“- Artikel, der hier in der entsprechenden
Rubrik zu finden ist.
Holger schreibt am Schluß seines
lesenswerten Artikels zur Geschichte der Skiffle
Musik,daß „junge deutsche Gruppen“ den Skiffle in
den 70ern von „etablierten heimischen Bands“ wie
“Bourbon Skiffle Company, Caddy Ltd. ...“ lernten.
Ich bin seinerzeit einer dieser jungen
deutschen Skiffler gewesen. 1975 war es, als ich mit
einem Freund zusammen meine erste Skiffle-Band
gründete – in unserem kleinen Heimatort in der Nähe
von Hannover, wo damals im Musiklokal
„Leine-Domicil“ regelmäßig Bands wie „Bourbon
Skiffle Co.“ und „Caddy Ltd.“ auftraten, die ja aus
Hannover kamen.
Zu dieser Zeit war ich ein etwa
20-jähriger Kfz-Mechaniker und wohnte bei den Eltern
in dem kleinen Nest etwa 30 km von Hannover entfernt
. Abends und am Wochenende traf man sich bei
Freunden, in Kneipen und Jugendzentren – manchmal
tat man sich zusammen und fuhr nach Hannover, wenn
dort im oben erwähnten „Leine – Domicil“, in der
„Ziegelei“, im „Ei“ oder auch im „Flohzirkus“ am Leineufer mal wieder
Skifflebands oder Barden aus der Folk- und
Liedermacher –-Szene spielten.
Das war bei uns schwer angesagt - neben
der aktuellen Rockmusik : „Creedence Clearwater Revival“ hieß meine absolute
Lieblingsband – besonders liebte (und liebe) ich von
dieser Gruppe die LP „Willy and the Poorboys“,
denn darauf spielen sie einen Titel, den „Poorboy
Shuffle“, in der Besetzung Gitarre, Teekistenbass,
Mundharmonika und Waschbrett – das haute damals
meinen Freund Werner, seines Zeichens
Beamtenanwärter in irgendeiner Landesbehörde in der
schönen Stadt Hannover und mich um! Werner spielte
Gitarre, ich hatte mir ein Waschbrett besorgt und es
mit Holzblock, Kuhglocke und Nietenbecken
aufgemotzt - damit haben wir dann heftig zu den
Platten von „Bourbon Skiffle“ bis „Walter H.C. Meyer
Pumpe“ (astreiner Ruhrpott-Skiffle!) geübt .
Auf Privatfeten an Wochenenden fingen wir
beide an, als Skiffleduo aufzutreten. Gitarre,
Waschbrett, Kazoo und Gesang – anfangs mehr engagiert
als gut – so ging es los . Unsere Musik kam an und
langsam sprach sich unter der partywütigen Jugend
der Gegend herum , daß da zwei Typen sassen, die mit
ihrer skurrilen „Mucke“ jede Fete zum Kochen bringen
konnten ...
Dann zog ich nach Hannover. Hier sass ich sozusagen „an der Quelle“
und trieb mich, so oft es ging , mit meiner Freundin
und den oft zu Besuch weilenden Freunden aus dem
Heimatstädtchen in der Szene herum ( in Hannover
wurde damals - wie in Hamburg auch - eine sog. Szene
von den Medien hochgejubelt ).
Dabei entdeckte ich mit der Zeit, daß
einige Skifflebands wie „Caddy Ltd.“ auch viele alte
deutsche Schlager spielten, diese aber auch von
Dixielandbands wie „Happy Jazz & Co.“ intoniert
wurden – und zwar oft viel zündender ! Außerdem
hatte ich irgendwann auf einem Flohmarkt am
Leineufer eine leicht beschädigte 17 cm – Single des
dänischen „Storyville“-Labels erstanden : Chris
Barber`s Jazzband mit „Ice Cream“ und „Down by the
Riverside“. Diese beiden Titel spielten wir jetzt
auch nach, denn sie „gingen los“ – auf so
etwas standen wir und wir suchten mehr aus dieser
Ecke : nach und nach begann jetzt mein Interesse für
die Jazzbands in und um Hannover zu steigen. Zeit-gleich etwa stießen zwei weitere Freunde
zu unserem Duo, mit selbstgebautem „Öltonnen“- Bass
( an Teekisten kam man dort auf dem Lande
fast nicht heran – dort regierte der Teebeutel!) und einem vom Diakon der Gemeinde
ausgeliehenen Banjo.

In dieser Besetzung spielten wir erstmals auf einem großen Strassenfest 1975 in
meinem Heimatstädtchen – zusammengedrängt auf der
Ladefläche eines Biertransporters, der
praktischerweise das Bier für die neben uns stehende
Bierbude lieferte. Diese Konstellation erwies sich
als sensationell erfolgreich – für den
Bierlieferanten, den Bierbudenbetreiber und für
unsere stolze Skiffleband - mit einem Repertoire von
ca. 25 (!) Titeln immerhin . Aber beim dritten Durchgang
klang ȁMidnight Special“ sowieso völllig anders als
beim ersten Mal, so daß sich absolut niemand am
beschränkten Repertoire störte ( möglicherweise
hatte der Rekordumsatz der Bierbude neben uns damit
zu tun ...) !
Nach einer Erweiterung der Besetzung durch
einen zweiten Gitarristen und dem Umstieg auf einen
Teekistenbass (aus Hannover besorgt) begann eine
Zeit, die unserer Band in den nächsten Jahren eine
milde Form von lokalem Ruhm brachte. Die
unermüdliche Suche nach verwertbaren Titeln führte
mich dabei immer tiefer in den Blues und Jazz , über
Donegan und Colyer bis Coltrane . Meine „Bibel“ war
in dieser Zeit J.E. Behrendt`s Jazzbuch, zufällig in
einer örtlichen Buchhandlung entdeckt und sofort
erstanden.
1980 begann ich mein Studium in Hamburg
und gründete zusammen mit Thomas Kiesewetter ( heute
Banjomann bei der „Traditional Old Merrytale J.B.“)
und zwei weiteren Bekannten sofort wieder eine Skiffleband . Mit Gitarre,
Banjo,Teekistenbass und Waschbrett / Kazoo skiffelte
„Pilsvergiftung“ bis etwa 1984 und löste sich dann aus
berufsbedingten Gründen auf. Das war eigentlich
recht schade , wie einige erhalten gebliebene
Bandmitschnitte zeigen ... .
Danach kam eine Zeit der beruflichen und
familiären Neuorientierung und Konsolidierung,
während der meine Beschäftigung mit Musik eher aus
Lesen aller erreichbaren Literatur und Hören
bestand. Heute spiele ich Schlagzeug und Waschbrett
in Peter Hunck`s „New Riverside Jazzband“ und in der
„Steam Skiffle Gang“ und muß sagen: für mich
persönlich ist das Wichtigste am Musizieren , das
die Musiker sich gegenseitig respektieren und mit
Spaß und Begeisterung spielen – das überträgt sich
schnell aufs Publikum , das dann die Freude und
Begeisterung der Band teilt. Aber als Amateure und
Hobbymusiker sollten wir auch das rechte Augenmaß
bewahren und unsere gegenseitigen musikalischen
Ansprüche nicht zu hoch schrauben – manchmal ist
„weniger“ auch „mehr“ und oft ist es ausgesprochen
peinlich zu sehen, wie sich Amateurjazzer blamieren
in ihrem Bestreben, getreue Kopien ihrer grossen
Vorbilder zu liefern , ohne dass sie diesen auch nur
im Entferntesten das Wasser reichen könnten.
Für mich war, ist und bleibt das
Faszinierende an der Jazz- und Skifflemusik : mit
Begeisterung bei der Sache zu sein , gemeinsam alles
zu geben ohne die Musik zu verkomplizieren oder in
(ab)-wertende Kategorien einzuteilen und das
Publikum wirklich mitzureissen und zu begeistern !
Ehrlich gesagt reizt mich das heute –mit 50 Jahren –
immer noch weit mehr als endlose Diskussionen und
Streitgespräche über den „wahren“ Dixieland oder den
„richtigen“ New Orleans-Stil, wie ich sie unter
Hamburger Jazzamateuren und -fans immer wieder
erlebe: Der Purismus wirkt oft peinlich ... !
Denn eigentlich hat nur eine Aussage zur
Musik für mich Gültigkeit und wird sie immer
behalten: It don`t mean a thing if it ain`t got that
swing – der Duke wusste das. War er vielleicht ein
heimlicher Skiffler?
In diesem Sinne ... keep swinging !
(Überarbeitet 30. 5.2004 und 17.9.2004)
Rolf Depping, 22869 Schenefeld /
rolfdepping @ hotmail.com
Skiffle Heutzutage --- persönliche
Erfahrungen und mehr!
von Lutz Eikelmann
Die Musik des King Of Skiffle Lonnie
Donegan wurde mir dank der Schallplattensammlung
meines Vaters bereits im Vorschulalter Anfang der
70er Jahre vertraut. 1981 entdeckte ich diese Musik
für mich erneut, diesmal blieb es jedoch nicht
dabei, die Titel unzählige Male zu hören, sondern
sie inspirierte mich dazu, mich aktiv mit
Skiffle-Musik zu beschäftigen. Im elterlichen
Wohnzimmer entdeckte ich bald als wunderbare
Ergänzung zu der mir bisher bekannten Donegan Hit
Collection weitere Aufnahmen, so Rock Island Line,
John Henry und Diggin´ My Potatoes auf einer Chris
Barber Compilation, wie auch ein DECCA-Doppelalbum,
“The Fantastic Skiffle Festival“, welches mich mit
den Aufnahmen der City Ramblers, von Ken Colyer, Ray
Bush, Alexis Korner und Bob Cort vertraut machte.

Von Ende 1982 --- hier ein optischer
Eindruck unseres ersten Auftrittes am 19.12.1982 ---
bis Herbst 1984 spielte ich in meiner ersten
Skiffle-Band, den “Westside City Washboard Kings“,
meistens Banjo, Gitarre & Klavier, nur selten
nahm ich die Position des Waschbrettlers oder am
Teekistenbaß ein. Fotos: Lutz Eikelmann Archiv

Weitere Skiffle-Versuche gab es dann
zwischen 1986 und 1988, doch zeigte sich in dieser
Zeit nicht die geringste Beständigkeit. Als ich dann
nach der Bundeswehr um 1989/90 herum den Einstieg in
die nordrhein-westfälische Jazzszene unternahm,
stellte ich fest, daß Skiffle bei den meisten
Jazzern nicht sonderlich geschätzt oder
ernstgenommen wurde, obwohl mein damals
vertrautester Freund und Kollege Reiner Oeding zum
Beispiel davon zu berichten wußte, daß Lonnie
Donegan bei einer der England-Tourneen der ROD MASON
HOT FIVE, mit denen Reiner von 1986-1989 Tuba
spielte, “just for fun“ eingestiegen sei. Und
Reiner, der sonst mit Lob extrem sparsam umgeht,
lobte den exzellenten Rhythmus des Donegan´schen
Banjospiels. Dennoch, Skiffle war kein Thema, für
das ich Anfang der 90er Jahre Jazzer erwärmen
konnte. Dieses schien sich dann 1995 zu ändern, als
wir bei GOIN´ TO NEW ORLEANS einen Skiffle-Act zur
Auflockerung unseres New Orleans Revival Programmes
in Erwägung zogen, weil Bassist Gunter Barfuß ebenso
gerne wie ich Skiffle liebte. Am 7. März 1995 trafen
wir uns im Wochenendhaus meiner Eltern zur
Skiffle-Probe: Posaunist Günter Verse brachte seine
Gitarre mit, Banjospieler Manfred Möhl wollte gerne
“My Dixie Darling“ singen, und an mir blieb für´s
erste die Aufgabe “Down By The Riverside“ &
“Worried Man Blues“ zu singen - und Waschbrett zu
spielen. Wir jammten also ein paar Mal durch die
Nummern, doch leider traute sich dann die Band
nicht, die Skiffle-Sachen bei den nächsten Auftreten
einfach zu praktizieren. `Es sei nicht perfekt, wir
müssten sie erst mehr proben´ hieß es von Seiten der
Kollegen. Ich war anderer Auffassung: „Nein, wir
müssen spielen. Und proben. Es wird dann von Mal zu
Mal besser werden.“ Aber dieses wurde leider nicht
umgesetzt, und so blieb es wie so oft in der
Jazzszene bei einer guten Idee, die nicht realisiert
wurde.
Im Winter 1995/96 begann dank der
Vermittlung von Gunter Barfuß mein Kontakt und
baldige Freundschaft zum Skiffle-Experten Holger
Lührig, und mir persönlich wurde immer klarer, daß
ich Skiffle neben meinen Jazz-Aktivitäten auch
spielen wollte, egal, was die Jazzerkollegen darüber
denken mochten.
1998 geriet ich in brieflichen Kontakt mit
Skiffle-Original Dickie Bishop. Ich war durch Chas
McDevitts´ Buch “Skiffle - The Definete Inside
Story“ auf ihn aufmerksam geworden und hatte ihn
einfach angeschrieben. Im gleichen Jahr entstanden
auch die Kontakte zu Derek Mason und der neuen
englischen Skiffle-Gruppe THE LONNIGANS sowie zu
McDevitt und --- Lonnie Donegan, der am 7. Dezember
1998 sein wohl bestes Konzert seiner Karriere in der
Royal Albert Hall spielte wie viele Ohr- und
Augenzeugen und er selbst meinten. Und auch ich, der
ich an diesem Abend dabei war, bin dieser Meinung.
Eine besondere Freude war es, als sich am 3. Februar
1999 folgende Nachricht in einer mir wohl bekannten
Stimme auf meinem Anrufbeantworter fand: „Hallo (
nicht hello! - nein, er grüßte in Deutsch! ) Lutz,
it´s Lonnie Donegan here. I want to thank you for
your letters and records and have a little chat with
you. My number here is O,O,three, four, ... Bye“.
Daraus entwickelte sich rasch eine
Telefonfreundschaft, die bis zu Lonnies Tode Bestand
hatte. Ich hatte ihn kontaktiert, weil wir ihn
sowohl für eine beabsichtigte Film-Dokumentation
über die Geschichte der europäischen Jazz- und
Bluesszene als Interviewpartner einbeziehen wollten
als ihm auch die Konzeption eines zeitgemäßigen
Lonnie Donegan - Pop - Albums vorschlugen. Leider
konnten beide Ideen, für die Lonnie ein offenes Ohr
zeigte, nicht realisiert werden: die Dokumentation
nicht, weil die Sache an der Finanzierung scheiterte
--- die von Michael Schneider und mir entwickelte
Konzeption war wohl auch zu aufgebläht und daher
praktisch beinahe von vornherein zum Scheitern
verurteilt ---, und das Album nicht, weil die Idee
zeitlich in die Anfänge von Lonnies Revival fiel,
welches er vor allem Van Morrisons Initiativen
verdankte. Dieses Revival führte ihn nicht nur zu
vielen Konzerten mit Van, Mark Knopfler u.a. in
Großbritannien, sondern auch zu vielen weiteren
Konzerten mit Van in den USA, vor allem in Las
Vegas. Und dann war es wohl für unsere Vorschläge
auch „zu spät“ in seiner Karriere, denn er schien
mir a) doch schon zu müde, um sich nach seinem
musikalischen „Testament“, der Studio-CD MULESKINNER
BLUES, noch einmal zu einem großen Studio-Projekt
aufzuraffen, und b) ging es natürlich auch mit der
Gesundheit wieder arg bergab ... so gab es im
Frühjahr 2002 nach einem Jahrzehnt „Ruhe“ nach den
Bypass-Operationen zu Beginn der 90er weitere
Herz-Operationen für ihn, und dann den Kollaps in
seiner England-Tour Ende Oktober 2002, der zum Tod
am 3.11.2002 führte --- um Rorys Bruder Donal
Gallagher zu zitieren: “Lonnie died with his boots
on“.

Doch es gab nicht nur den “King Of
Skiffle“, dem die Jahrtausendwende ein Revival
bescherte ... nein, das Interesse an Skiffle nahm
allgemein und stetig wieder zu. 1995 gab es mit
“Cotton Eyed Joe“ wieder ´mal einen
Skiffle-Charterfolg größerer Art, nachdem Mungo
Jerry´s “In The Summertime“ 1970 und Les Humphries´
“Battle Of New Orleans“-Adaption “Mexico“ Mitte der
70er Jahre die letzten Skiffle-Hits dargestellt
hatten. So begegneten uns auch bei den
Jazzbandauftritten auf verschiedenen Veranstaltungen
im Ruhrgebiet und im Sauerland ab 1998 auch immer
häufiger Skiffle-Bands unterschiedlicher Qualität.
1999 hatte die MOSAM SKIFFLE TRAIN, die in den 70er
Jahren als holländische Popgruppe THE WALKERS 3,2
Millionen Singles des Donegan-Covers “Ain´t No More
Cane Of The Brazos“ verkauften, einen kleinen Hit in
Holland mit „Scheissegal“, einem Text auf eine
rheinische Karnevalsmelodie über einen Deutschen,
der des Haschkonsums wegen holländische Coffee-Shops
besucht. Im Oktober 1999 besuchten Holger Lührig und
ich ein Skiffle-Festival in den Niederlanden, wo wir
neben den Mosam Leuten auch andere holländische
Skiffler und die Ruhrgebiets-Gruppe JANKERS SKIFFLE
GROUP hörten. Mich überzeugte am stärksten die
holländische accoustic-blues-group CHAMPAGNE
CHARLIE.
Paul McCartney hatte Ende 1999 einen
weltweiten Hit mit dem Update eines Skiffle-Hits aus
der Feder von Dickie Bishop und Bob Watson, NO OTHER
BABY ( Original: Dickie Bishop & His Sidekicks,
1957 ). Und Dickie Bishop wurde deswegen sogar im
November 1999 vom deutschen Boulevard-TV-Magazin
„Brisant“ ausgegraben. Ich zappte zufällig in die
Sendung hinein und war erfreut, meinen frischen
Brieffreund im Fernsehen zu sehen. McCartney hatte
mit diesem NO OTHER BABY, veröffentlicht auf seiner
CD “Run, Devil, Run“, weltweite Charterfolge, so in
den USA, UK, sogar in Bolivien, Chile und Brasilien.
Er widmete diesen Titel seiner verstorbenen Frau
Linda, worin wohl der Hauptgrund zu suchen ist, daß
sich die Medien plötzlich für den Song zu
interessieren begannen. Obwohl McCa am 3. Dezember
1999 “No Other Baby“ bei „Wetten, dass ...“
präsentierte, kam die CD in den deutschen Charts
über Platzierung Nr.50 nicht hinaus. Dennoch lag
mehr in puncto Skiffle in der Luft.
Anfang 2000 erschien Van Morrisons CD THE
SKIFFLE SESSIONS LIVE IN BELFAST, die Van mit Chris
Barber, Dr.John, Big Jim Sullivan und Lonnie samt
Lonnie´s Band 1998 live aufgenommen hatte. Am
Erscheinungstag, den 24. Januar 2000, kam die CD in
Deutschland nur auf Platz 84 und verschwand dann
wieder aus den Charts, aber als Longseller verkaufte
sie sich doch auch in Deutschland gut, so berichtete
mir Lonnie etwa einige Monate später, daß in
Deutschland etwa fünfzigtausend Exemplare davon
verkauft worden seien. Bessere Chart-Platzierungen
gab es für THE SKIFFLE SESSIONS LIVE IN BELFAST wohl
in Großbritannien und den USA.

Zeitgleich wurden Dickie Bishop und ich
uns darüber einig, im Juli 2000 gemeinsam
aufzunehmen. Dickie hatte 1998/99 seine süddeutsche
Jazzband verlassen, um sich endgültig musikalisch
zur Ruhe zu setzen, aber mir gelang es ihn zu
bearbeiten, nicht vollständig aufzuhören. So blieb
es nicht bei seiner Abschiedsvorstellung auf Chris
Barber´s 70. Geburtstag im April 2000, sondern er
kam im Juli 2000 mit Freude zu den Aufnahmen mit
Sonny Morris, Ian Wheeler und meiner Jazzband nach
Essen, natürlich auch, um seine alten Weggefährten
Sonny und Ian und den Pianisten meiner Swingin´ New
Orleans Music, Ray Smith, wiederzusehen. Am zweiten
Aufnahmetag hatten wir etwa fünf Stunden Luft für
die Einspielung einiger Skiffle-Titel. Hinzu stieß
auch unser langjähriger Banjospieler, der Virtuose
Sean Moyses, der neben seinem Spezial-Instrument,
dem viersaitigen Banjo in Plectrum-Stimmung, auch
das Bluegrass-Banjo mitbrachte. Im Schnelldurchgang
jammten wir dann durch 11Skiffle-Titel, die durch
den Gitarristen und Musikjournalisten Michael
Minholz eine besondere Würze erfuhren. Seine Soli
auf Akkustik- und E-Gitarre bei fast allen
Skiffle-Titeln wie auch seine Arbeit mit der
Mandoline bei NO OTHER BABY und I SHALL NOT BE MOVED
haben die Session sehr bereichert. Ich war mit den
Ergebnissen meiner ersten Skiffle-Aufnahme-Session
--- wenn ich jetzt von einer privaten Aufnahme von
TOM DOOLEY 1981 mit meiner Mutter ( Gitarre/Gesang )
und zwei hübschen Mädels, den Wille-Töchtern (
Gesang ), und mir ( Lärm auf Küchengeschirr ) absehe
--- durchaus zufrieden, wünschte mir allerdings im
Nachhinein, etwas mehr Zeit für diese Sache zur
Verfügung gehabt zu haben. Es wäre wahrscheinlich
musikalisch noch mehr möglich gewesen, sprich die
eine oder andere Variante, und wir hätten relaxter
arbeiten können. Next time!
Entscheidend für meine Skiffle-Aktivitäten
2001ff. wurde jedoch die Studio-Session mit Götz
Alsmann im Februar 2000 im Tonstudio Guthoff. Nicht,
weil wir drei Nummern ( Doin´ The New Lowdown, It´s
Tight Like That & American Minstrel Medley ) für
die CD „Schwarze Augen“ aufnahmen, die man als
Jazz-Skiffle-Mix gemäß dem alten LP-Titel der
Hamburger Banjocrackers “When Skiffle Goes To Jazz
Town“ bezeichnen darf, sondern weil ich mit dem
damaligen Praktikanten Bastian Korn sofort eine enge
und dauerhafte Freundschaft schloß. Bastian, damals
ein 21jähriger klassischer Rock´n´Roll-Pianist, war
wie sein Schlagzeug spielender Zwillingsbruder Benny
ein Sohn des Essener Amateurskifflers Claus-Günter
Korn, der seit Anfang der 70er Jahre seiner SOME OLD
FRIENDS SKIFFLE GROUP als Leadsänger vorstand. Über
die gemeinsamen musikalischen Wurzeln entdeckten
Basti und ich sehr rasch weitere Gemeinsamkeiten,
die dann bald auch zu weiteren musikalischen
Aktivitäten führten: so gab es gemeinsame Konzerte
seiner Popgruppe THE TWINS mit meiner Dixieland- und
Hot Jazz-Band LUTZEMANN´S JATZKAPELLE, dann
begleiteten wir im Herbst 2001 seinen Vater in
diversen Konzerten im Ruhrgebiet, bei denen die
Live-Skiffle-CD “C.G. & FRIENDS: GÜNNER MACHT
MUSIK“ im Essener Satiricon-Theater eingespielt
wurde, und Vieles mehr ... so sprang ich auch ´mal
aushilfsweise als Kontrabassist bei den SOME OLD
FRIENDS ein. Bastian, und bald auch Benny, sah man
immer wieder auch im Dixieland-Kontext, die
Bühnenperformance der „Lutzemann´s Jatzkapelle“
wurde seit 2001 auch um Titel wie Eric Clapton´s
“Before You Accuse Me“ oder Lonnie Johnson´s “I´ve
Got Rocks In My Bed“ usw. erweitert. Die Twins
unterstützten mich auch in den
Jazz-Promotion-Konzerten für Schüler etc. etc. ...
im ersten Drittel 2003 gab es dann von “I´ve Got
Rocks In My Bed“ eine
Rhythm&Blues-Jazz-Mix-Einspielung der Twins
gemeinsam mit den Bläsern von LUTZEMANN`S
JATZKAPELLE & der mit uns befreundeten,
holländischen DIXIELAND CRACKERJACKS für die
2003/2004 laufende Bastian&Benny Korn-Lutz
Eikelmann-Produktion “International Lonnie Donegan
Tribute“.

Der deutsche Jazzposaunist Hawe Schneider
roch 2001 auch Lunte, daß er evtl. auch auf den
Skiffle-Zug mitaufspringen könnte. Im November 2001
hatte ich ihn zu einer 2tägigen Aufnahme-Session mit
LUTZEMANN´S JATZKAPELLE geladen, und am Ende der
Session wollte er dann noch einen Skiffle-Titel
aufnehmen: IN THEM OLD COTTONFIELDS BACK HOME. Also
denn ... in der ungewöhnlichen Besetzung und
Instrumentierung Bert Brandsma (Basstrommel &
Tamburin), Maximilian Schaaf (Banjo), Ray Smith
(Klavier), Lutz Eikelmann (Waschbrett), Henning
Langhage (Kornett), Volker Riebeling (Klarinette)
und Hawe Schneider (Gesang) ging´s mit zu schnellem
Tempo zur Sache ... nun ja, werde ich vielleicht
´mal in 20 Jahren für Sammler veröffentlichen! Also
Geduld, liebe Skiffler!
2001 lernte ich den Düsseldorfer Künstler
und Bluesmusiker Joachim Harmut, www.dadablues.de kennen und
schätzen. Die von mir und vor allem von der CD NO
OTHER BABY geweckten Erinnerungen an seine
Skiffle-Backgrounds in frühester Jugend sorgten für
eine Wiederbelebung dieser Musik in Joe´s
Live-Performance.
Im Frühjahr 2002 spielte ich mit meinem
Freund und Geschäftspartner Thomas Guthoff eine
0:46-Jingle-Fassung des Motto-Songs BACK TO THE
SKIFFLE CRAZE ein, um diese Fassung bei zukünftigen
Promotion-Arbeiten im Rundfunk zur Einleitung von
Skiffle-Features zu nutzen. Eine Bochumer
Plattenfirma, Euraphon Records, mochte diesen Jingle
so sehr, daß sie mich baten, davon eine zweieinhalb
Minuten – Vollversion, wie wir sie auch inzwischen
bei den Skiffle-Live-Acts als Theme-Song verwenden,
in ihrem Studio aufzunehmen. So geschehen im Juli
2002 mit Michael Minholz (E-Gitarre & Gesang),
Bastian Korn (Klavier & Gesang), Benny Korn
(Tamburin & Gesang) und mir (Bassgitarre &
Gesang). Diese Version wurde dann 2003 auf dem Tanz
Express Vol.5 (erhältlich unter www.euras-music.de)
veröffentlicht.
Dickie Bishop wurde unruhig, denn die
positiven Reaktionen auf NO OTHER BABY, z. Bsp. 2001
bei der BBC, vorgestellt durch den ehemaligen
Acker-Bilk-Posaunisten Campbell Burnap, oder die
gute Kritik z.Bsp. im Jazz Podium (Juni 2002),
weckten in ihm die Lust, wieder ein wenig aktiv zu
werden. So lud ich ihn im Juni 2002 zu einem
Skiffle-Gig der „Lutz Eikelmann Skiffle Group“ nach
Gevelsberg, doch leider hatte er ausgerechnet an
diesem Tage einen anderen Termin. Für ihn sprang
dann die verdiente Hamburger Lokalradio-Moderatorin
Karin Marciniak (SKIFFLE TRACK) ohne Probe ins kalte
Wasser. Es gab viel Spaß und manches Chaos, aber
nun, auch das gehört manchmal zum Skiffle dazu. Die
Ursachen für das Chaos lagen allerdings nicht bei
Karin, sondern bei widrigen Umständen auf meiner
Seite: Gitarrist dadabluesjoe und ich hatten ihr
Repertoire vorbereitet, doch ich hatte überhaupt
keine Stimme an diesem Vormittag, und Joe fiel ganz
wegen Grippe aus. Er erschien zwar zum Open-Air-Gig,
aber es war naßkalt und so kamen wir rasch überein,
daß es Irrsinn gewesen wäre, wenn er nun drei
Stunden unter solchen Bedingungen spielen müßte.
Sorry, Karin, es hätte so schön sein können! Also
ein anderes Mal, ok?
Im Juli 2002 gab die englische Firma
UPBEAT eine Sonny Morris-Lutz Eikelmann-Compilation
heraus: SONNY MORRIS & FRIENDS IN GERMANY WITH
LUTZ EIKELMANN, URCD-181. Zwei Skiffle-Titel mit
Dickie Bishop, Keep Your Hands Off Her & Gypsy
Davy, wurden dafür aus unserer CD NO OTHER BABY
ausgekoppelt.

Jedenfalls ließ sich dann mit Dickie ein
Skiffle-Konzert im Münsterland im Januar 2003
organisieren. Am Abend zuvor probten wir mit Dickie,
den Twins, Michael Minholz ( Gitarre und Mandoline
), Robert Maruhn ( Bluesharp, Gitarre &
Mandoline ) und mir, um bei aller Spontanität
wenigstens das Repertoire und die Backing Vocals
gesichert zu haben. Das Konzert --- im Wechsel mit
Ian Wheeler --- wurde ein voller Erfolg. Ein
Schweizer Musikfan, der extra für dieses Konzert von
Bern aus angereist war nachdem er darüber im
Internet erfahren hatte, war voll des Lobes, und ein
anderer, etwa 60jähriger Hörer, den ich vier Wochen
später wiedertraf, bemerkte, dieses Konzert sei das
Schönste seines Lebens gewesen. Nun, es war
sicherlich nicht perfekt, aber es freut natürlich
jeden Musiker, wenn man dem Publikum schöne Stunden
bereiten kann.
Am 10. Mai 2003 wurde Dickie Bishop
live-on-air bei Radio Merseyside / Liverpool
gefeatured. Neben Skiffle-Aufnahmen mit Lonnie
Donegan, Chris Barber und den Sidekicks aus den 50er
Jahren sendete Spencer Leigh auch einige Titel
meiner CDs mit Dickie Bishop. -------- Inzwischen
bieten wir Dickie Bishop & His New Sidekicks für
Konzerte in Deutschland an, da Dickie nun wieder
voll aktiv werden möchte. Darüber hinaus hat er für
ein neues Dickie Bishop-Album einige sehr gute Songs
geschrieben! Hoffentlich gibt es darüber auch bald
einige Neuigkeiten zu berichten!
Wenige Wochen nach Lonnie Donegans´ Tod am
3. November 2002 hatten Bastian Korn und ich
entschieden, uns an das Mammut-Projekt International
Lonnie Donegan Tribute zu wagen. Darüber zu
berichten, würde den Rahmen dieses Artikels
sprengen, und wird in anderen Beiträgen gewiß
ausführlich dargestellt werden. Doch wie ist es um
Skiffle heutzutage bestellt? Nachdem ich nun
ausführlich über persönliche Skiffle-Erfahrungen und
Aktivitäten berichtete, will ich natürlich bemerken,
daß es vor allem in Großbritannien und Deutschland,
aber interessanterweise auch in Finnland, rege
Skiffle-Tätigkeiten gibt. Besonders erwähnenswert
sind da die regelmäßigen Festivals in Hamburg (
Fabrik ) und Finnland, die rege
Amateur-Skiffler-Szene vor allem in Deutschland,
dann die Aktivitäten der Paul Leegan Band www.paulleegan.com
, die seit einigen Jahren auch schon mit Lonnie´s
Wissen und Segen einen Tribute Act in Großbritannien
on the road bringt, nicht zu vergessen die U.K. (
Ulf Krüger ) Skiffle Group in Hamburg oder die immer
noch regelmäßig aktive MOSAM SKIFFLE TRAIN in den
Niederlanden. Ende 2003 gab es dann sogar wieder
eine Leinemann-Reunion in Hamburg.
Die Einäscherung des King Of Skiffle am
14. November 2002 wurde von vielen Musikstars
besucht, soweit ich weiß erwiesen Sir Elton John,
Sir Paul McCartney, die kompletten Rolling Stones
u.v.a. Lonnie Donegan die letzte Ehre.
Am 8. Mai 2003 gab es in London ein Lonnie
Donegan - Memorial, an dem viele Popgrößen wie Joe
Brown, Justin Hayward, Albert Lee, Bert Weedon, Bill
Wyman usw. teilnahmen. Brian May sang zu Lonnie´s
Ehren “I´m Just A Rolling Stone“ und die
Donegan-Söhne Peter und Tony boten “Have A Drink On
Me“ dar. Zum Abschluß der Veranstaltung wurde die
Leinemann-Donegan-Aufnahme “Over In The Gloryland“
gespielt. Das bevorstehende Royal Albert Hall
Konzert im Juni 2004 zum Gedächtnis von Lonnie
Donegan dürfte der nächste Höhepunkt in Sachen
SKIFFLE TODAY werden --- nähere Infos auf der
Website der Royal Albert Hall oder der offiziellen
Homepage des KING OF SKIFFLE, www.lonniedoneganinc.com
; welche Erfolge die Vermarktung von Lonnie´s Sohn
Peter Donegan, der gerne in die Fußstapfen seines
Vaters treten will, zeigen wird, bleibt abzuwarten,
das wird die Zeit mit sich bringen. Dagegen hat
Lonnie´s ältester Sohn Tony seit vielen Jahren ein
Lonnie-Repertoire in seinem “1970s´ Rock - Act“, den
er gemeinsam mit den Brüdern Rod ( Bassgitarre )
& Dean Smith ( E-Gitarre ) darbietet.
Abschließend will ich allen Skiffle-Fans
noch folgende Empfehlungen mit auf den Weg geben:
- Ende der 90er Jahre erschien ( mit
Vorwort von Chris Barber ) das Buch:
THE SKIFFLE CRAZE, Autor MIKE DEWE
;
- 2003 erschien bei Finbarr International
die Lonnie Donegan-Biographie
PUTTING ON THE STYLE, Autor: Spencer Leigh ---- sehr
empfehlenswert!
- 1999 veröffentlichte Rollercoaster
Records die CD CHAS McDEVITT & FRIENDS,
u.a. mit
der Chas McDevitt Skiffle Group, mit Nancy Whiskey,
Joe Brown etc. --- sehr empfehlenswert!
- Linktipp: www.warrenjames.net
die Website eines 21jährigen, englischen
Vollblut-Skifflers!
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In diesem Sinne, Ihr und Euer
Lutz Eikelmann, Wetter an der Ruhr
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Foto: © Sieglinde Tholen, Remagen
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