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Skiffle Heutzutage - persönliche Erfahrungsberichte


Die Steam Skiffle Gang 2008 in Schweden oder : wenn einer eine Reise tut ...

... dann kann er was erleben ! So erging es auch der „Steam Skiffle Gang“ aus Hamburg, die vom 20. bis 27. August in Südschweden weilte, um sozusagen das Angenehme mit dem noch Angenehmeren zu verbinden: einige Tage Ausspannen und dabei auch zwei Auftritte zu absolvieren war geplant.

Wir lebten im Ferienhaus unseres Banjospielers, der vor einigen Jahren in dem Ort Stockaryd dieses Häuschen günstig erwerben konnte und dort viele Freunde und Bekannte hat. Stockaryd liegt in der südschwedischen Region Smaland, einer Gegend mit Wäldern und vielen kleineren und grösseren Seen – ideal zum Angeln und Ausspannen.



Am 20. August trafen sich 5 Musiker der Steam Skiffle Gang dort und begannen mit intensivem Üben. Denn am Freitag war ein Gig auf einer winzigen Insel in einem der Seen angesagt – sozusagen „unplugged“ - und Samstag ein Konzert in einem Saal in dem Ort. Dabei war uns allerdings nicht so ganz klar, daß es sich dabei um den Saal der örtlichen Guttempler – Gruppe handelte. Der Freitagsgig war locker und sehr stimmunsvoll, so daß dem Samstag erwartungsvoll entgegengesehen wurde.

Samstag vormittag konnten wir in aller Ruhe in jenem Saal aufbauen und soundcheck

machen. Danach luden uns schwedische Freunde zu einem ausgedehnten Krebsessen ein: sie brachten selbstgefangene Krebse mit,die lecker zubereitet waren und wir

stellten die Beilagen und die notwendigen „Lebenswässerchen“ (Aqua vits und so ...).

Auch reichlich Bier aus Tyskland hatten wir auf den Tisch gebracht, sehr zur Freude unserer schwedischen Bekannten... .

Schon am Freitag wurden wir von einer Reporterin der regionalen Zeitung interviewt und fotografiert, die Samstagsausgabe brachte dann den Artikel mit Foto der „tysk skiffelgroup“(!). Skiffle ist dort ziemlich unbekannt, allerdings gab es den einen oder anderen älteren Herren, der sich noch an die schwedische Robban´s Skiffle Group oder an die Woodpecker Skiffle Group aus Schweden erinnerten und einer der Konzertbesucher brachte abends sogar stolz seine Skifflesingles aus den 50ern mit und zeigte sie uns.

So waren wir ebenso gespannt auf das Konzert wie die zahlreichen Zuhörer, die am Samstag Abend den Saal komplett füllten und an den Tischen an ihren alkoholfreien Drinks nippten. Und dann der Hammer: ein Herr der Antialkoholliga, gleichzeitig offenbar der Hausherr, bat zu Anfang um „3 Minuten Gehör“. Was folgte, war eine ca. 15 minütige, flammende Predigt gegen den Teufel Alkohol, in der Himmel und Hölle beschworen wurden, um den versammelten „Sündern“ den Alkohol als Grundübel der Menschheit darzustellen. Wir standen schon spielbereit auf der Bühne hinter dem „Missionar“, lächelten dämlich, hatten die Instrumente im Anschlag und verstanden ... nix!

An den sich verfinsternden Mienen unserer schwedischen Freunde im Publikum ahnten wir aber, was da lief. Und damit war die Stimmung des Publikums dahin.

Nach den ersten Titeln war es recht ruhig, man lauschte gesittet den Stücken, die wir englisch ansagten, Erst als wir einen langen zweiten set spielten und unser Banjo – spieler einige Worte auf Schwedisch ans Publikum richtete, taute dieses merklich auf, und im 3. Set ging es los: Lächeln, Fingerschnippsen, Mitwippen - und dann wurde sogar die Fläche vor der Bühne zur Tanzfläche. Man tanzte überwiegend barfuss, die Schuhe wurden kurzerhand abgestreift und flogen in die Saalecken !!

Doch dann der nächste Schock. Uns wurde vom Hausherrn mitgeteilt, daß um 21 Uhr (!) die Veranstaltungen in diesem Hause aufhören müssen. Also mussten wir, gerade warmgespielt, schon wieder aufhören, was auch das tanzende und mitsingende Publikum noch wütender auf diesen Herrn und sein Verhalten machte. Aber die Schweden sind echt dufte: statt sich jetzt aus Enttäuschung über diesen Verlauf

ihrem Ärger hinzugeben, kamen ganz viele von ihnen zu uns, trösteten sich und uns und bedankten sich für die tolle Musik, die begeistert aufgenommen wurde, auch weil man danach so fein tanzen könne.: sie tanzen sehr gern. Und schon schmiedeten sie Pläne für das nächste Jahr mit uns. Diese Musik gehöre unbedingt in den Pub im Nachbarort, wo man dazu auch mal ein Bier nehmen könne, „um besser und lauter mitzusingen“.

Außerdem wäre doch der Bluesclub in der 20 km entfernten Stadt Sävsjö ein geeigneter Auftrittsort. Also wurde beschlossen, das für nächstes Jahr zu organisieren und uns das Versprechen abgenommen, unbedingt wiederzukommen.

Wir waren gerührt von dieser Herzlichkeit und es fiel uns nicht schwer, zuzusagen. Nächstes Mal werden wir aber auf die Plakate und in die Zeitung setzen, dass Skiffle auch tanzbar ist – denn das wussten viele der Zuhörer nicht und hatten sich auf ein Konzert, sitzend anzuhören im feinen Zwirn, eingestellt. Und das sei bei dieser Musik, die so in die Beine gehe, das Verkehrte. Recht haben sie !

Unser Fazit dieser Erlebnisse ist klar: wir kommen wieder und werden aus unseren Versäumnissen gelernt haben, denn das sind wir unseren neuen Freunden und Fans in Smaland schuldig. Auf ein Neues im nächsten Jahr und : tack sa mycket, Stockaryd !

Rolf Depping (tvättbreda / Waschbrett), im Namen der Steam Skiffle Gang, Hamburg

 


Und hier ein (01/2005) Beitrag von Rolf Depping , Schenefeld bei Hamburg (Waschbrettspieler bei der Steam Skiffle Gang)

Ursprünglich geschrieben zu Holger Lührig ´s „Skiffle historisch gesehen“- Artikel, der hier in der entsprechenden Rubrik zu finden ist.

Holger schreibt am Schluß seines lesenswerten Artikels zur Geschichte der Skiffle Musik,daß „junge deutsche Gruppen“ den Skiffle in den 70ern von „etablierten heimischen Bands“ wie “Bourbon Skiffle Company, Caddy Ltd. ...“ lernten.
Ich bin seinerzeit einer dieser jungen deutschen Skiffler gewesen. 1975 war es, als ich mit einem Freund zusammen meine erste Skiffle-Band gründete – in unserem kleinen Heimatort in der Nähe von Hannover, wo damals im Musiklokal „Leine-Domicil“ regelmäßig Bands wie „Bourbon Skiffle Co.“ und „Caddy Ltd.“ auftraten, die ja aus Hannover kamen.

Zu dieser Zeit war ich ein etwa 20-jähriger Kfz-Mechaniker und wohnte bei den Eltern in dem kleinen Nest etwa 30 km von Hannover entfernt . Abends und am Wochenende traf man sich bei Freunden, in Kneipen und Jugendzentren – manchmal tat man sich zusammen und fuhr nach Hannover, wenn dort im oben erwähnten „Leine – Domicil“, in der „Ziegelei“, im „Ei“ oder auch im „Flohzirkus“ am Leineufer mal wieder Skifflebands oder Barden aus der Folk- und Liedermacher –-Szene spielten.

Das war bei uns schwer angesagt - neben der aktuellen Rockmusik : „Creedence Clearwater Revival“ hieß meine absolute Lieblingsband – besonders liebte (und liebe) ich von dieser Gruppe die LP „Willy and the Poorboys“, denn darauf spielen sie einen Titel, den „Poorboy Shuffle“, in der Besetzung Gitarre, Teekistenbass, Mundharmonika und Waschbrett – das haute damals meinen Freund Werner, seines Zeichens Beamtenanwärter in irgendeiner Landesbehörde in der schönen Stadt Hannover und mich um! Werner spielte Gitarre, ich hatte mir ein Waschbrett besorgt und es mit Holzblock, Kuhglocke und Nietenbecken aufgemotzt - damit haben wir dann heftig zu den Platten von „Bourbon Skiffle“ bis „Walter H.C. Meyer Pumpe“ (astreiner Ruhrpott-Skiffle!) geübt .

Auf Privatfeten an Wochenenden fingen wir beide an, als Skiffleduo aufzutreten. Gitarre, Waschbrett, Kazoo und Gesang – anfangs mehr engagiert als gut – so ging es los . Unsere Musik kam an und langsam sprach sich unter der partywütigen Jugend der Gegend herum , daß da zwei Typen sassen, die mit ihrer skurrilen „Mucke“ jede Fete zum Kochen bringen konnten ...
Dann zog ich nach Hannover. Hier sass ich sozusagen „an der Quelle“ und trieb mich, so oft es ging , mit meiner Freundin und den oft zu Besuch weilenden Freunden aus dem Heimatstädtchen in der Szene herum ( in Hannover wurde damals - wie in Hamburg auch - eine sog. Szene von den Medien hochgejubelt ).

Dabei entdeckte ich mit der Zeit, daß einige Skifflebands wie „Caddy Ltd.“ auch viele alte deutsche Schlager spielten, diese aber auch von Dixielandbands wie „Happy Jazz & Co.“ intoniert wurden – und zwar oft viel zündender ! Außerdem hatte ich irgendwann auf einem Flohmarkt am Leineufer eine leicht beschädigte 17 cm – Single des dänischen „Storyville“-Labels erstanden : Chris Barber`s Jazzband mit „Ice Cream“ und „Down by the Riverside“. Diese beiden Titel spielten wir jetzt auch nach, denn sie „gingen los“ – auf so etwas standen wir und wir suchten mehr aus dieser Ecke : nach und nach begann jetzt mein Interesse für die Jazzbands in und um Hannover zu steigen. Zeit-gleich etwa stießen zwei weitere Freunde zu unserem Duo, mit selbstgebautem „Öltonnen“- Bass
( an Teekisten kam man dort auf dem Lande fast nicht heran – dort regierte der Teebeutel!) und einem vom Diakon der Gemeinde ausgeliehenen Banjo.

In dieser Besetzung spielten wir erstmals auf einem großen Strassenfest 1975 in meinem Heimatstädtchen – zusammengedrängt auf der Ladefläche eines Biertransporters, der praktischerweise das Bier für die neben uns stehende Bierbude lieferte. Diese Konstellation erwies sich als sensationell erfolgreich – für den Bierlieferanten, den Bierbudenbetreiber und für unsere stolze Skiffleband - mit einem Repertoire von ca. 25 (!) Titeln immerhin . Aber beim dritten Durchgang klang ȁMidnight Special“ sowieso völllig anders als beim ersten Mal, so daß sich absolut niemand am beschränkten Repertoire störte ( möglicherweise hatte der Rekordumsatz der Bierbude neben uns damit zu tun ...) !

Nach einer Erweiterung der Besetzung durch einen zweiten Gitarristen und dem Umstieg auf einen Teekistenbass (aus Hannover besorgt) begann eine Zeit, die unserer Band in den nächsten Jahren eine milde Form von lokalem Ruhm brachte. Die unermüdliche Suche nach verwertbaren Titeln führte mich dabei immer tiefer in den Blues und Jazz , über Donegan und Colyer bis Coltrane . Meine „Bibel“ war in dieser Zeit J.E. Behrendt`s Jazzbuch, zufällig in einer örtlichen Buchhandlung entdeckt und sofort erstanden.

1980 begann ich mein Studium in Hamburg und gründete zusammen mit Thomas Kiesewetter ( heute Banjomann bei der „Traditional Old Merrytale J.B.“) und zwei weiteren Bekannten sofort wieder eine Skiffleband . Mit Gitarre, Banjo,Teekistenbass und Waschbrett / Kazoo skiffelte „Pilsvergiftung“ bis etwa 1984 und löste sich dann aus berufsbedingten Gründen auf. Das war eigentlich recht schade , wie einige erhalten gebliebene Bandmitschnitte zeigen ... .

Danach kam eine Zeit der beruflichen und familiären Neuorientierung und Konsolidierung, während der meine Beschäftigung mit Musik eher aus Lesen aller erreichbaren Literatur und Hören bestand. Heute spiele ich Schlagzeug und Waschbrett in Peter Hunck`s „New Riverside Jazzband“ und in der „Steam Skiffle Gang“ und muß sagen: für mich persönlich ist das Wichtigste am Musizieren , das die Musiker sich gegenseitig respektieren und mit Spaß und Begeisterung spielen – das überträgt sich schnell aufs Publikum , das dann die Freude und Begeisterung der Band teilt. Aber als Amateure und Hobbymusiker sollten wir auch das rechte Augenmaß bewahren und unsere gegenseitigen musikalischen Ansprüche nicht zu hoch schrauben – manchmal ist „weniger“ auch „mehr“ und oft ist es ausgesprochen peinlich zu sehen, wie sich Amateurjazzer blamieren in ihrem Bestreben, getreue Kopien ihrer grossen Vorbilder zu liefern , ohne dass sie diesen auch nur im Entferntesten das Wasser reichen könnten.

Für mich war, ist und bleibt das Faszinierende an der Jazz- und Skifflemusik : mit Begeisterung bei der Sache zu sein , gemeinsam alles zu geben ohne die Musik zu verkomplizieren oder in (ab)-wertende Kategorien einzuteilen und das Publikum wirklich mitzureissen und zu begeistern ! Ehrlich gesagt reizt mich das heute –mit 50 Jahren – immer noch weit mehr als endlose Diskussionen und Streitgespräche über den „wahren“ Dixieland oder den „richtigen“ New Orleans-Stil, wie ich sie unter Hamburger Jazzamateuren und -fans immer wieder erlebe: Der Purismus wirkt oft peinlich ... !

Denn eigentlich hat nur eine Aussage zur Musik für mich Gültigkeit und wird sie immer behalten: It don`t mean a thing if it ain`t got that swing – der Duke wusste das. War er vielleicht ein heimlicher Skiffler?

In diesem Sinne ... keep swinging ! (Überarbeitet 30. 5.2004 und 17.9.2004)

Rolf Depping, 22869 Schenefeld / rolfdepping @ hotmail.com

Skiffle Heutzutage --- persönliche Erfahrungen und mehr!
von Lutz Eikelmann

Die Musik des King Of Skiffle Lonnie Donegan wurde mir dank der Schallplattensammlung meines Vaters bereits im Vorschulalter Anfang der 70er Jahre vertraut. 1981 entdeckte ich diese Musik für mich erneut, diesmal blieb es jedoch nicht dabei, die Titel unzählige Male zu hören, sondern sie inspirierte mich dazu, mich aktiv mit Skiffle-Musik zu beschäftigen. Im elterlichen Wohnzimmer entdeckte ich bald als wunderbare Ergänzung zu der mir bisher bekannten Donegan Hit Collection weitere Aufnahmen, so Rock Island Line, John Henry und Diggin´ My Potatoes auf einer Chris Barber Compilation, wie auch ein DECCA-Doppelalbum, “The Fantastic Skiffle Festival“, welches mich mit den Aufnahmen der City Ramblers, von Ken Colyer, Ray Bush, Alexis Korner und Bob Cort vertraut machte.


Von Ende 1982 --- hier ein optischer Eindruck unseres ersten Auftrittes am 19.12.1982 --- bis Herbst 1984 spielte ich in meiner ersten Skiffle-Band, den “Westside City Washboard Kings“, meistens Banjo, Gitarre & Klavier, nur selten nahm ich die Position des Waschbrettlers oder am Teekistenbaß ein. Fotos: Lutz Eikelmann Archiv


Weitere Skiffle-Versuche gab es dann zwischen 1986 und 1988, doch zeigte sich in dieser Zeit nicht die geringste Beständigkeit. Als ich dann nach der Bundeswehr um 1989/90 herum den Einstieg in die nordrhein-westfälische Jazzszene unternahm, stellte ich fest, daß Skiffle bei den meisten Jazzern nicht sonderlich geschätzt oder ernstgenommen wurde, obwohl mein damals vertrautester Freund und Kollege Reiner Oeding zum Beispiel davon zu berichten wußte, daß Lonnie Donegan bei einer der England-Tourneen der ROD MASON HOT FIVE, mit denen Reiner von 1986-1989 Tuba spielte, “just for fun“ eingestiegen sei. Und Reiner, der sonst mit Lob extrem sparsam umgeht, lobte den exzellenten Rhythmus des Donegan´schen Banjospiels. Dennoch, Skiffle war kein Thema, für das ich Anfang der 90er Jahre Jazzer erwärmen konnte. Dieses schien sich dann 1995 zu ändern, als wir bei GOIN´ TO NEW ORLEANS einen Skiffle-Act zur Auflockerung unseres New Orleans Revival Programmes in Erwägung zogen, weil Bassist Gunter Barfuß ebenso gerne wie ich Skiffle liebte. Am 7. März 1995 trafen wir uns im Wochenendhaus meiner Eltern zur Skiffle-Probe: Posaunist Günter Verse brachte seine Gitarre mit, Banjospieler Manfred Möhl wollte gerne “My Dixie Darling“ singen, und an mir blieb für´s erste die Aufgabe “Down By The Riverside“ & “Worried Man Blues“ zu singen - und Waschbrett zu spielen. Wir jammten also ein paar Mal durch die Nummern, doch leider traute sich dann die Band nicht, die Skiffle-Sachen bei den nächsten Auftreten einfach zu praktizieren. `Es sei nicht perfekt, wir müssten sie erst mehr proben´ hieß es von Seiten der Kollegen. Ich war anderer Auffassung: „Nein, wir müssen spielen. Und proben. Es wird dann von Mal zu Mal besser werden.“ Aber dieses wurde leider nicht umgesetzt, und so blieb es wie so oft in der Jazzszene bei einer guten Idee, die nicht realisiert wurde.

Im Winter 1995/96 begann dank der Vermittlung von Gunter Barfuß mein Kontakt und baldige Freundschaft zum Skiffle-Experten Holger Lührig, und mir persönlich wurde immer klarer, daß ich Skiffle neben meinen Jazz-Aktivitäten auch spielen wollte, egal, was die Jazzerkollegen darüber denken mochten.

1998 geriet ich in brieflichen Kontakt mit Skiffle-Original Dickie Bishop. Ich war durch Chas McDevitts´ Buch “Skiffle - The Definete Inside Story“ auf ihn aufmerksam geworden und hatte ihn einfach angeschrieben. Im gleichen Jahr entstanden auch die Kontakte zu Derek Mason und der neuen englischen Skiffle-Gruppe THE LONNIGANS sowie zu McDevitt und --- Lonnie Donegan, der am 7. Dezember 1998 sein wohl bestes Konzert seiner Karriere in der Royal Albert Hall spielte wie viele Ohr- und Augenzeugen und er selbst meinten. Und auch ich, der ich an diesem Abend dabei war, bin dieser Meinung. Eine besondere Freude war es, als sich am 3. Februar 1999 folgende Nachricht in einer mir wohl bekannten Stimme auf meinem Anrufbeantworter fand: „Hallo ( nicht hello! - nein, er grüßte in Deutsch! ) Lutz, it´s Lonnie Donegan here. I want to thank you for your letters and records and have a little chat with you. My number here is O,O,three, four, ... Bye“. Daraus entwickelte sich rasch eine Telefonfreundschaft, die bis zu Lonnies Tode Bestand hatte. Ich hatte ihn kontaktiert, weil wir ihn sowohl für eine beabsichtigte Film-Dokumentation über die Geschichte der europäischen Jazz- und Bluesszene als Interviewpartner einbeziehen wollten als ihm auch die Konzeption eines zeitgemäßigen Lonnie Donegan - Pop - Albums vorschlugen. Leider konnten beide Ideen, für die Lonnie ein offenes Ohr zeigte, nicht realisiert werden: die Dokumentation nicht, weil die Sache an der Finanzierung scheiterte --- die von Michael Schneider und mir entwickelte Konzeption war wohl auch zu aufgebläht und daher praktisch beinahe von vornherein zum Scheitern verurteilt ---, und das Album nicht, weil die Idee zeitlich in die Anfänge von Lonnies Revival fiel, welches er vor allem Van Morrisons Initiativen verdankte. Dieses Revival führte ihn nicht nur zu vielen Konzerten mit Van, Mark Knopfler u.a. in Großbritannien, sondern auch zu vielen weiteren Konzerten mit Van in den USA, vor allem in Las Vegas. Und dann war es wohl für unsere Vorschläge auch „zu spät“ in seiner Karriere, denn er schien mir a) doch schon zu müde, um sich nach seinem musikalischen „Testament“, der Studio-CD MULESKINNER BLUES, noch einmal zu einem großen Studio-Projekt aufzuraffen, und b) ging es natürlich auch mit der Gesundheit wieder arg bergab ... so gab es im Frühjahr 2002 nach einem Jahrzehnt „Ruhe“ nach den Bypass-Operationen zu Beginn der 90er weitere Herz-Operationen für ihn, und dann den Kollaps in seiner England-Tour Ende Oktober 2002, der zum Tod am 3.11.2002 führte --- um Rorys Bruder Donal Gallagher zu zitieren: “Lonnie died with his boots on“.

Doch es gab nicht nur den “King Of Skiffle“, dem die Jahrtausendwende ein Revival bescherte ... nein, das Interesse an Skiffle nahm allgemein und stetig wieder zu. 1995 gab es mit “Cotton Eyed Joe“ wieder ´mal einen Skiffle-Charterfolg größerer Art, nachdem Mungo Jerry´s “In The Summertime“ 1970 und Les Humphries´ “Battle Of New Orleans“-Adaption “Mexico“ Mitte der 70er Jahre die letzten Skiffle-Hits dargestellt hatten. So begegneten uns auch bei den Jazzbandauftritten auf verschiedenen Veranstaltungen im Ruhrgebiet und im Sauerland ab 1998 auch immer häufiger Skiffle-Bands unterschiedlicher Qualität. 1999 hatte die MOSAM SKIFFLE TRAIN, die in den 70er Jahren als holländische Popgruppe THE WALKERS 3,2 Millionen Singles des Donegan-Covers “Ain´t No More Cane Of The Brazos“ verkauften, einen kleinen Hit in Holland mit „Scheissegal“, einem Text auf eine rheinische Karnevalsmelodie über einen Deutschen, der des Haschkonsums wegen holländische Coffee-Shops besucht. Im Oktober 1999 besuchten Holger Lührig und ich ein Skiffle-Festival in den Niederlanden, wo wir neben den Mosam Leuten auch andere holländische Skiffler und die Ruhrgebiets-Gruppe JANKERS SKIFFLE GROUP hörten. Mich überzeugte am stärksten die holländische accoustic-blues-group CHAMPAGNE CHARLIE.

Paul McCartney hatte Ende 1999 einen weltweiten Hit mit dem Update eines Skiffle-Hits aus der Feder von Dickie Bishop und Bob Watson, NO OTHER BABY ( Original: Dickie Bishop & His Sidekicks, 1957 ). Und Dickie Bishop wurde deswegen sogar im November 1999 vom deutschen Boulevard-TV-Magazin „Brisant“ ausgegraben. Ich zappte zufällig in die Sendung hinein und war erfreut, meinen frischen Brieffreund im Fernsehen zu sehen. McCartney hatte mit diesem NO OTHER BABY, veröffentlicht auf seiner CD “Run, Devil, Run“, weltweite Charterfolge, so in den USA, UK, sogar in Bolivien, Chile und Brasilien. Er widmete diesen Titel seiner verstorbenen Frau Linda, worin wohl der Hauptgrund zu suchen ist, daß sich die Medien plötzlich für den Song zu interessieren begannen. Obwohl McCa am 3. Dezember 1999 “No Other Baby“ bei „Wetten, dass ...“ präsentierte, kam die CD in den deutschen Charts über Platzierung Nr.50 nicht hinaus. Dennoch lag mehr in puncto Skiffle in der Luft.

Anfang 2000 erschien Van Morrisons CD THE SKIFFLE SESSIONS LIVE IN BELFAST, die Van mit Chris Barber, Dr.John, Big Jim Sullivan und Lonnie samt Lonnie´s Band 1998 live aufgenommen hatte. Am Erscheinungstag, den 24. Januar 2000, kam die CD in Deutschland nur auf Platz 84 und verschwand dann wieder aus den Charts, aber als Longseller verkaufte sie sich doch auch in Deutschland gut, so berichtete mir Lonnie etwa einige Monate später, daß in Deutschland etwa fünfzigtausend Exemplare davon verkauft worden seien. Bessere Chart-Platzierungen gab es für THE SKIFFLE SESSIONS LIVE IN BELFAST wohl in Großbritannien und den USA.

Zeitgleich wurden Dickie Bishop und ich uns darüber einig, im Juli 2000 gemeinsam aufzunehmen. Dickie hatte 1998/99 seine süddeutsche Jazzband verlassen, um sich endgültig musikalisch zur Ruhe zu setzen, aber mir gelang es ihn zu bearbeiten, nicht vollständig aufzuhören. So blieb es nicht bei seiner Abschiedsvorstellung auf Chris Barber´s 70. Geburtstag im April 2000, sondern er kam im Juli 2000 mit Freude zu den Aufnahmen mit Sonny Morris, Ian Wheeler und meiner Jazzband nach Essen, natürlich auch, um seine alten Weggefährten Sonny und Ian und den Pianisten meiner Swingin´ New Orleans Music, Ray Smith, wiederzusehen. Am zweiten Aufnahmetag hatten wir etwa fünf Stunden Luft für die Einspielung einiger Skiffle-Titel. Hinzu stieß auch unser langjähriger Banjospieler, der Virtuose Sean Moyses, der neben seinem Spezial-Instrument, dem viersaitigen Banjo in Plectrum-Stimmung, auch das Bluegrass-Banjo mitbrachte. Im Schnelldurchgang jammten wir dann durch 11Skiffle-Titel, die durch den Gitarristen und Musikjournalisten Michael Minholz eine besondere Würze erfuhren. Seine Soli auf Akkustik- und E-Gitarre bei fast allen Skiffle-Titeln wie auch seine Arbeit mit der Mandoline bei NO OTHER BABY und I SHALL NOT BE MOVED haben die Session sehr bereichert. Ich war mit den Ergebnissen meiner ersten Skiffle-Aufnahme-Session --- wenn ich jetzt von einer privaten Aufnahme von TOM DOOLEY 1981 mit meiner Mutter ( Gitarre/Gesang ) und zwei hübschen Mädels, den Wille-Töchtern ( Gesang ), und mir ( Lärm auf Küchengeschirr ) absehe --- durchaus zufrieden, wünschte mir allerdings im Nachhinein, etwas mehr Zeit für diese Sache zur Verfügung gehabt zu haben. Es wäre wahrscheinlich musikalisch noch mehr möglich gewesen, sprich die eine oder andere Variante, und wir hätten relaxter arbeiten können. Next time!

Entscheidend für meine Skiffle-Aktivitäten 2001ff. wurde jedoch die Studio-Session mit Götz Alsmann im Februar 2000 im Tonstudio Guthoff. Nicht, weil wir drei Nummern ( Doin´ The New Lowdown, It´s Tight Like That & American Minstrel Medley ) für die CD „Schwarze Augen“ aufnahmen, die man als Jazz-Skiffle-Mix gemäß dem alten LP-Titel der Hamburger Banjocrackers “When Skiffle Goes To Jazz Town“ bezeichnen darf, sondern weil ich mit dem damaligen Praktikanten Bastian Korn sofort eine enge und dauerhafte Freundschaft schloß. Bastian, damals ein 21jähriger klassischer Rock´n´Roll-Pianist, war wie sein Schlagzeug spielender Zwillingsbruder Benny ein Sohn des Essener Amateurskifflers Claus-Günter Korn, der seit Anfang der 70er Jahre seiner SOME OLD FRIENDS SKIFFLE GROUP als Leadsänger vorstand. Über die gemeinsamen musikalischen Wurzeln entdeckten Basti und ich sehr rasch weitere Gemeinsamkeiten, die dann bald auch zu weiteren musikalischen Aktivitäten führten: so gab es gemeinsame Konzerte seiner Popgruppe THE TWINS mit meiner Dixieland- und Hot Jazz-Band LUTZEMANN´S JATZKAPELLE, dann begleiteten wir im Herbst 2001 seinen Vater in diversen Konzerten im Ruhrgebiet, bei denen die Live-Skiffle-CD “C.G. & FRIENDS: GÜNNER MACHT MUSIK“ im Essener Satiricon-Theater eingespielt wurde, und Vieles mehr ... so sprang ich auch ´mal aushilfsweise als Kontrabassist bei den SOME OLD FRIENDS ein. Bastian, und bald auch Benny, sah man immer wieder auch im Dixieland-Kontext, die Bühnenperformance der „Lutzemann´s Jatzkapelle“ wurde seit 2001 auch um Titel wie Eric Clapton´s “Before You Accuse Me“ oder Lonnie Johnson´s “I´ve Got Rocks In My Bed“ usw. erweitert. Die Twins unterstützten mich auch in den Jazz-Promotion-Konzerten für Schüler etc. etc. ... im ersten Drittel 2003 gab es dann von “I´ve Got Rocks In My Bed“ eine Rhythm&Blues-Jazz-Mix-Einspielung der Twins gemeinsam mit den Bläsern von LUTZEMANN`S JATZKAPELLE & der mit uns befreundeten, holländischen DIXIELAND CRACKERJACKS für die 2003/2004 laufende Bastian&Benny Korn-Lutz Eikelmann-Produktion “International Lonnie Donegan Tribute“.

Der deutsche Jazzposaunist Hawe Schneider roch 2001 auch Lunte, daß er evtl. auch auf den Skiffle-Zug mitaufspringen könnte. Im November 2001 hatte ich ihn zu einer 2tägigen Aufnahme-Session mit LUTZEMANN´S JATZKAPELLE geladen, und am Ende der Session wollte er dann noch einen Skiffle-Titel aufnehmen: IN THEM OLD COTTONFIELDS BACK HOME. Also denn ... in der ungewöhnlichen Besetzung und Instrumentierung Bert Brandsma (Basstrommel & Tamburin), Maximilian Schaaf (Banjo), Ray Smith (Klavier), Lutz Eikelmann (Waschbrett), Henning Langhage (Kornett), Volker Riebeling (Klarinette) und Hawe Schneider (Gesang) ging´s mit zu schnellem Tempo zur Sache ... nun ja, werde ich vielleicht ´mal in 20 Jahren für Sammler veröffentlichen! Also Geduld, liebe Skiffler!

2001 lernte ich den Düsseldorfer Künstler und Bluesmusiker Joachim Harmut, www.dadablues.de kennen und schätzen. Die von mir und vor allem von der CD NO OTHER BABY geweckten Erinnerungen an seine Skiffle-Backgrounds in frühester Jugend sorgten für eine Wiederbelebung dieser Musik in Joe´s Live-Performance.

Im Frühjahr 2002 spielte ich mit meinem Freund und Geschäftspartner Thomas Guthoff eine 0:46-Jingle-Fassung des Motto-Songs BACK TO THE SKIFFLE CRAZE ein, um diese Fassung bei zukünftigen Promotion-Arbeiten im Rundfunk zur Einleitung von Skiffle-Features zu nutzen. Eine Bochumer Plattenfirma, Euraphon Records, mochte diesen Jingle so sehr, daß sie mich baten, davon eine zweieinhalb Minuten – Vollversion, wie wir sie auch inzwischen bei den Skiffle-Live-Acts als Theme-Song verwenden, in ihrem Studio aufzunehmen. So geschehen im Juli 2002 mit Michael Minholz (E-Gitarre & Gesang), Bastian Korn (Klavier & Gesang), Benny Korn (Tamburin & Gesang) und mir (Bassgitarre & Gesang). Diese Version wurde dann 2003 auf dem Tanz Express Vol.5 (erhältlich unter www.euras-music.de) veröffentlicht.

Dickie Bishop wurde unruhig, denn die positiven Reaktionen auf NO OTHER BABY, z. Bsp. 2001 bei der BBC, vorgestellt durch den ehemaligen Acker-Bilk-Posaunisten Campbell Burnap, oder die gute Kritik z.Bsp. im Jazz Podium (Juni 2002), weckten in ihm die Lust, wieder ein wenig aktiv zu werden. So lud ich ihn im Juni 2002 zu einem Skiffle-Gig der „Lutz Eikelmann Skiffle Group“ nach Gevelsberg, doch leider hatte er ausgerechnet an diesem Tage einen anderen Termin. Für ihn sprang dann die verdiente Hamburger Lokalradio-Moderatorin Karin Marciniak (SKIFFLE TRACK) ohne Probe ins kalte Wasser. Es gab viel Spaß und manches Chaos, aber nun, auch das gehört manchmal zum Skiffle dazu. Die Ursachen für das Chaos lagen allerdings nicht bei Karin, sondern bei widrigen Umständen auf meiner Seite: Gitarrist dadabluesjoe und ich hatten ihr Repertoire vorbereitet, doch ich hatte überhaupt keine Stimme an diesem Vormittag, und Joe fiel ganz wegen Grippe aus. Er erschien zwar zum Open-Air-Gig, aber es war naßkalt und so kamen wir rasch überein, daß es Irrsinn gewesen wäre, wenn er nun drei Stunden unter solchen Bedingungen spielen müßte. Sorry, Karin, es hätte so schön sein können! Also ein anderes Mal, ok?

Im Juli 2002 gab die englische Firma UPBEAT eine Sonny Morris-Lutz Eikelmann-Compilation heraus: SONNY MORRIS & FRIENDS IN GERMANY WITH LUTZ EIKELMANN, URCD-181. Zwei Skiffle-Titel mit Dickie Bishop, Keep Your Hands Off Her & Gypsy Davy, wurden dafür aus unserer CD NO OTHER BABY ausgekoppelt.

Jedenfalls ließ sich dann mit Dickie ein Skiffle-Konzert im Münsterland im Januar 2003 organisieren. Am Abend zuvor probten wir mit Dickie, den Twins, Michael Minholz ( Gitarre und Mandoline ), Robert Maruhn ( Bluesharp, Gitarre & Mandoline ) und mir, um bei aller Spontanität wenigstens das Repertoire und die Backing Vocals gesichert zu haben. Das Konzert --- im Wechsel mit Ian Wheeler --- wurde ein voller Erfolg. Ein Schweizer Musikfan, der extra für dieses Konzert von Bern aus angereist war nachdem er darüber im Internet erfahren hatte, war voll des Lobes, und ein anderer, etwa 60jähriger Hörer, den ich vier Wochen später wiedertraf, bemerkte, dieses Konzert sei das Schönste seines Lebens gewesen. Nun, es war sicherlich nicht perfekt, aber es freut natürlich jeden Musiker, wenn man dem Publikum schöne Stunden bereiten kann.

Am 10. Mai 2003 wurde Dickie Bishop live-on-air bei Radio Merseyside / Liverpool gefeatured. Neben Skiffle-Aufnahmen mit Lonnie Donegan, Chris Barber und den Sidekicks aus den 50er Jahren sendete Spencer Leigh auch einige Titel meiner CDs mit Dickie Bishop. -------- Inzwischen bieten wir Dickie Bishop & His New Sidekicks für Konzerte in Deutschland an, da Dickie nun wieder voll aktiv werden möchte. Darüber hinaus hat er für ein neues Dickie Bishop-Album einige sehr gute Songs geschrieben! Hoffentlich gibt es darüber auch bald einige Neuigkeiten zu berichten!

Wenige Wochen nach Lonnie Donegans´ Tod am 3. November 2002 hatten Bastian Korn und ich entschieden, uns an das Mammut-Projekt International Lonnie Donegan Tribute zu wagen. Darüber zu berichten, würde den Rahmen dieses Artikels sprengen, und wird in anderen Beiträgen gewiß ausführlich dargestellt werden. Doch wie ist es um Skiffle heutzutage bestellt? Nachdem ich nun ausführlich über persönliche Skiffle-Erfahrungen und Aktivitäten berichtete, will ich natürlich bemerken, daß es vor allem in Großbritannien und Deutschland, aber interessanterweise auch in Finnland, rege Skiffle-Tätigkeiten gibt. Besonders erwähnenswert sind da die regelmäßigen Festivals in Hamburg ( Fabrik ) und Finnland, die rege Amateur-Skiffler-Szene vor allem in Deutschland, dann die Aktivitäten der Paul Leegan Band www.paulleegan.com , die seit einigen Jahren auch schon mit Lonnie´s Wissen und Segen einen Tribute Act in Großbritannien on the road bringt, nicht zu vergessen die U.K. ( Ulf Krüger ) Skiffle Group in Hamburg oder die immer noch regelmäßig aktive MOSAM SKIFFLE TRAIN in den Niederlanden. Ende 2003 gab es dann sogar wieder eine Leinemann-Reunion in Hamburg.

Die Einäscherung des King Of Skiffle am 14. November 2002 wurde von vielen Musikstars besucht, soweit ich weiß erwiesen Sir Elton John, Sir Paul McCartney, die kompletten Rolling Stones u.v.a. Lonnie Donegan die letzte Ehre.

Am 8. Mai 2003 gab es in London ein Lonnie Donegan - Memorial, an dem viele Popgrößen wie Joe Brown, Justin Hayward, Albert Lee, Bert Weedon, Bill Wyman usw. teilnahmen. Brian May sang zu Lonnie´s Ehren “I´m Just A Rolling Stone“ und die Donegan-Söhne Peter und Tony boten “Have A Drink On Me“ dar. Zum Abschluß der Veranstaltung wurde die Leinemann-Donegan-Aufnahme “Over In The Gloryland“ gespielt. Das bevorstehende Royal Albert Hall Konzert im Juni 2004 zum Gedächtnis von Lonnie Donegan dürfte der nächste Höhepunkt in Sachen SKIFFLE TODAY werden --- nähere Infos auf der Website der Royal Albert Hall oder der offiziellen Homepage des KING OF SKIFFLE, www.lonniedoneganinc.com ; welche Erfolge die Vermarktung von Lonnie´s Sohn Peter Donegan, der gerne in die Fußstapfen seines Vaters treten will, zeigen wird, bleibt abzuwarten, das wird die Zeit mit sich bringen. Dagegen hat Lonnie´s ältester Sohn Tony seit vielen Jahren ein Lonnie-Repertoire in seinem “1970s´ Rock - Act“, den er gemeinsam mit den Brüdern Rod ( Bassgitarre ) & Dean Smith ( E-Gitarre ) darbietet.


Abschließend will ich allen Skiffle-Fans noch folgende Empfehlungen mit auf den Weg geben:

- Ende der 90er Jahre erschien ( mit Vorwort von Chris Barber ) das Buch:
THE SKIFFLE CRAZE, Autor MIKE DEWE ;

- 2003 erschien bei Finbarr International die Lonnie Donegan-Biographie
PUTTING ON THE STYLE, Autor: Spencer Leigh ---- sehr empfehlenswert!

- 1999 veröffentlichte Rollercoaster Records die CD CHAS McDEVITT & FRIENDS, u.a. mit
der Chas McDevitt Skiffle Group, mit Nancy Whiskey, Joe Brown etc. --- sehr empfehlenswert!

- Linktipp: www.warrenjames.net die Website eines 21jährigen, englischen Vollblut-Skifflers!

In diesem Sinne, Ihr und Euer
Lutz Eikelmann, Wetter an der Ruhr

Foto: © Sieglinde Tholen, Remagen


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